Glückwünsche, Geschenke und gute Blasmusik

Musikverein Talheim feiert 100. Geburtstag

Von Harald Schmidt (HSt)

TALHEIM Im Herbst 1924 erfolgte die Gründung des Musikvereins „Eintracht“ Talheim, dem wenig später der Musikverein Talheim folgte. Nach dem 2. Weltkrieg verschmolzen die beiden Vereine aus Personalmangel schließlich zum heutigen Musikverein (MV), der am Samstagabend, 20. April 2024 zur Feier seines 100-jährigen Geburtstag in den Kulturtreff eingeladen hatte. „Der MV spielte im kulturellen Leben eine große Rolle. Heute ist das leider nicht mehr ganz so, aber es gibt uns noch“, sagte Friedrich Garrelts bei der Begrüßung der Gäste, auf deren Liste Bürgermeister Rainer Gräßle, MdL Dr. Michael Preusch vom Blasmusik-Kreisverband Heilbronn sowie Pfarrer Michael Donnerbauer von der katholischen Kirche ganz oben standen. Dankesworte richtete der Vorsitzende an die Gemeinde, die stets ein offenes Ohr für den Verein habe.

Die Aktiven unter Leitung von Michael
Volk unterhielten die Besucher mit einem
bunten Querschnitt durch die Welt
der Blasmusik. Foto: Harald Schmidt
Die Aktiven unter Leitung von Michael Volk unterhielten die Besucher mit einem bunten Querschnitt durch die Welt der Blasmusik.
Foto: Harald Schmidt

Bewegender Moment „Wir haben praktisch die Ökumene in Talheim eingeführt“, scherzte er in seinem kurzen Rückblick angesichts der Tatsache, dass die beiden Ur-Vereine katholisch und evangelisch gegeprägt waren. Gräßle bezeichnete das Jubiläum als einen, sowohl für den Verein als auch für die Gemeinde, bewegenden Moment und gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass es dem Verein gelingen möge, mit seiner guten Jugendarbeit die Zukunftsperspektiven zu sichern. „Das ist ein Herzenswunsch meinerseits“, versicherte er. „Wir sind froh über jedes Jubiläum und jedes Jahreskonzert“, sagte Preusch und verdeutlichte, dass die ehrenamtliche Musik allgemein um den Nachwuchs kämpfen müsse. Gemeinsamkeit und Geselligkeit erleben, am Leben der anderen teilnehmen und Freude, Trauer, Hoffnung und Glück miteinander zu teilen, seien die wichtigsten Eigenschaften des Vereins, meinte Donnerbauer, der stellvertretend für beide Kirchengemeinden die Glückwünsche zum Jubiläum überbrachte. „Ehrenamtliche Tätigkeit hat auch in der Kirche nachgelassen“, erklärte er und richtetet einen Appell an die Politik, das Ehrenamt zu entbürokratisieren und nicht immer neue Hürden zu schaffen. Seine abschließende Feststellung, dass 100 Jahre MV ein guter Grund zur Freude und zum Jubilieren sei, setzten die Musiker mit den „Jubelklängen“ von Franz Bummerl gerne musikalisch um.

Stimmung Nach der Eröffnung durch die Jugendkapelle sorgten die Aktiven unter Leitung von Michael Volk mit einem Querschnitt durch die Welt der Blasmusik für beste Stimmung. Angefangen beim Deutschmeistermarsch über den jazzigen „Wassermelonen-Mann“ von Herbie Hancock und die „Happy Polka“ bis hin zum Potpourri mit Hits der Jahre 1924 bis 2024 konnten die Besucher hören, dass auch eine personell kleinere Besetzung gute Musik spielen kann. Und wie es sich zu einem Jubiläum gehört, wurden auch mehrere Aktive für ihre langjährige Treue mit Ehrennadeln und Ehrenbrief vom Blasmusikverband ausgezeichnet. Rekordhalter ist Alfred Henn, der bereits seit über 70 Jahren die Tuba bläst.