Schwäbisch-Hällische Landschweine neueste Hofbewohner

Von Kirsten Weimar (HSt)

Talheim – Schwäbisch-Hällische Landschweine neueste Hofbewohner Plaudern, staunen und genießen ganz ohne Musik bei der gläsernen Produktion der Familie Schoch

Vor über 20 Jahren wurde das Hoffest der Talheimer Familie Schoch im Rahmen der gläsernen Produktion ins Leben gerufen. Seitdem zieht es zwischen Obstwiesen, Feldern und Weinbergen jedes Jahr Ende Juli vier Tage lang zahlreiche Stammgäste an. Ja, wir kommen immer wieder vorbei. Genießen das hausgemachte Essen und freuen uns, hier einfach ein wenig mit Freunden zu plaudern, erzählen die Einheimischen Stephan und Liane Werner. Hausherr Erhard Schoch ist stolz drauf, dass sein Fest von Anfang an auf Musik verzichtet hat. Zu uns kommt man, um sich zu unterhalten. Das genießen die Leute. Die Gäste kommen aber auch, weil es bei den Schochs jedes Jahr etwas Neues zu entdecken gibt. Mal wird ein altes Talheimer Backhäuschen präsentiert, das der Sammler Erhard Schoch aus einem Wohnhaus gerettet hat, mal gibt es anschaulichen Geschichtsunterricht mit Fundstücken aus der römischen Vergangenheit, entdeckt auf einem Schochschen Acker. Die neueste Errungenschaft sind drei Schwäbisch-Hällische Landschweine, zwei Eber und eine Bache, die sich im Gehege unter Pfirsichbäumen suhlen, Kartoffeln und reife Pfirsiche fressen und sich von den neugierigen Zaungästen nicht stören lassen.

Originelles Erst im Januar sind ja unsere beiden zugelaufenen Wildsäue ausgebüxt und nie wieder aufgetaucht. Wir haben lange überlegt und wussten, wenn, dann holen wir uns etwas ganz Originelles. Und das sind jetzt diese besonderen Schweine, sagt Schoch. Namen, so wie bei den zugelaufenen Artgenossen, bekommen sie allerdings nicht. Die werden irgendwann geschlachtet, nennt der Landwirt und Gemeinderat den Grund. Ohne die etwa 25 Helfer aus Verwandtschaft und Freundeskreis wäre das Hoffest nicht zu stemmen. Die beiden Töchter, die großen Enkelkinder, Sohn Florian, Schwager und Schwägerinnen, aber auch Gemeinderatskollegen arbeiten hinter dem langen Tresen in der Fahrzeughalle, versorgen die Gäste unter anderem mit selbstgemachtem Kartoffelsalat, erfrischender Holunderlimonade aus selbstgemachtem Blütensirup, hauseigenen Schnäpsen, Wurst und Fleisch von befreundeten Jagdkollegen und dem örtlichen Metzger. Dr. Michael Gantner ist seit fast 20 Jahren für den Nachschub beim Kartoffelsalat zuständig. 75 Kilogramm werden alleine am Samstag verarbeitet. Ich bin schon aufgestiegen. Zuerst habe ich geschält, jetzt darf ich schon rädeln , meint er augenzwinkernd.

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Backhaus Unterdessen dampft und duftet es herrlich aus dem schmucken kleinen Backhäuschen im Hof. Dort werden am Samstag und am Sonntag Bauernbrote, Weizenmischbrote, Hefezopf und Mandelblechkuchen vor den Augen der staunenden Gäste gebacken. Die Leute waren richtig scharf auf dieHefezöpfe. Die waren nach fünf Minuten ausverkauft , erzählen Katrin Henn und Lars Manske freudestrahlend, die die Backwarenfür die Jugendkapelle des Musikvereins verkaufen dürfen. Heute, Montag, klingt das Hoffest mit dem traditionellen Rentnernachmittag ab 15 Uhr aus.