Von Ute Knödler (HSt)
Talheim – Mit der „Morgenstimmung“ von Edvard Grieg stimmte der Musikverein Talheim die Besucher auf das Konzert „Blasmusik trifft Klassik“ ein. Mit Ute Beate Manske an der Querflöte und Frank Dreessen an der Trompete traten die beiden Solisten in einen Dialog, der rund 150 Zuhörer mit den romantischen Klängen erst einmal ankommen ließ. Leichten Fußes ging die Querflöte in der Morgenstimmung „spazieren“, machte hier und dort Halt und überließ der Trompete die Weiterführung.
Andreas Klein am Saxophon
Foto: Ute Knödler (HSt)
Motivation Gleich zum Auftakt bewiesen die Musiker unter der Leitung von Martin Geyer, dass sich der Abend im Kulturtreff, der mit Noten und Notenschlüssel aus Papier liebevoll dekoriert war, lohnte. Musiker und Dirigent waren hoch motiviert, hatten seit Januar mit etlichen Zusatzterminen geprobt. Mal feurig, aber ebenso zart kann die Liebe sein. In „Il Postiglione d“Amore“ von Alfred Bösendorfer waren es leise, aber auch gewaltige Töne, teilweise als Solo von Günter Marbach am Horn und Frank Dreessen an der Trompete. Ein weiteres Solo von Anja Kähler an der Klarinette beeindruckte die Zuhörer bei „Kalif von Bagdad“ von F.-A. Baieldien.
Spontane Bravorufe mischten sich unter den kräftigen Applaus zur Rockversion der „Toccata in D-Minor“ von Johann Sebastian Bach, die Jens Eisenmann mit seinem Schlagzeugsolo bereicherte. Zu den Titeln „Jupiters Theme“ von Steve Cortland und „Symphony for Band“ von Louis E. Jadin nahm die Kapelle den Nachwuchs dazu. Rund 15 junge Musiker des Jugendorchesters kamen zur Verstärkung.
Einer davon war der elfjährige Schlagzeuger Jakob. Das Musizieren mit den Erwachsenen gefällt ihm sehr. „Mit so vielen Musikern klingt das richtig toll“, fand er. Natürlich sei er aufgeregt gewesen. Die zwei Stücke waren eine echte Herausforderung für ihn. Das Musizieren in der Gemeinschaft macht Jakob einfach Spaß: „Das gibt mir immer wieder Energie.“
Erlebnis Das Zusammenführen der zwei Kapellen hatte bei der Weihnachtsfeier Premiere. Es soll, so Jugendleiterin Anja Bader, den Jugendlichen ein neues Klangerlebnis bieten, den Schritt zu den Erwachsenen erleichtern. „Toll, dass die Jugendlichen integriert werden“, freute sich Dieter Eisenmann. Der ehemalige Vorsitzende des Musikvereins lobte die konzertante Musikrichtung der Blasmusiker. „Früher war das unter Musikvereinen nicht üblich“, meinte er. Ein anderer Ehemaliger unter den Gästen war Helmut Hagmann. Der frühere Trompeter lobte die hohe musikalische Qualität: „Doch es hätten noch mehr Besucher kommen können.“ Zufrieden mit der Zahl war Anja Bader, die für den erkrankten Vorsitzenden Jochen Henn moderierte: „Es gibt zu viele Parallelveranstaltungen.“