Schwäbischer Mittag statt Sommerfest

Von Uwe Mundt (HSt)

Talheim – Die Küche blieb kalt. Zum Essen ging mancher Talheimer am Sonntag in den Kulturtreff. Erstmals veranstaltete der Musikverein einen Schwäbischen Mittag mit Musik und kräftigem Essen. Das bisherige zweitägige Sommerfest habe sich nicht mehr gelohnt, sagt Vorsitzender Jochen Henn.

Jochen Henn servierte, während die Jugendkapelle spielte. Foto: Uwe Mundt
Jochen Henn servierte, während die Jugendkapelle spielte.
Foto: Uwe Mundt
„Das ist ja nicht mehr so gegangen“, urteilt auch Hans Schlag, der sich gerade seinen Braten schmecken lässt. Vor allem, so hofft er, bleibt jetzt dem Verein etwas übrig. Das war in den vergangenen Jahren offenbar das Problem, schildern Vorsitzender Jochen Henn und Schriftführerin Karin Spindler-Guehi die Sachlage. Der Aufwand für Zelt und Bewirtung sei einfach zu hoch gewesen. „Wenn am Schluss nur der Euro rumgedreht ist, lohnt sich’s nicht mehr“, fasst Henn die Ergebnisse der letzten Feste bildlich zusammen.

In diesem Jahr ist den Musikern etwas Neues eingefallen. In Eigenarbeit haben sie in der Vereinsküche des Kulturtreffs verschiedene Braten mit verschiedenen Beilagen und Salat zubereitet – und das kam beim Publikum prächtig an: Gut und reichlich fand Hans Schlag seine Portion und sah noch einen anderen Aspekt: „Für Frauen ist das eine Erleichterung, wenn sie am Sonntag nicht kochen müssen.“

Einen weiteren Gesichtspunkt nannte Kurt Gärtner: „Es ist eine Kommunikation der Bürger unter sich.“ Er sei allein und froh darüber, „dass jemand zum Schwätzen da ist“. Nicht nur das Kochen „aus frischen Zutaten“ – darauf legt Henn besonderen Wert – besorgten Mitglieder des Vereins, sondern auch die Bedienung der Gäste. Da schleppte auch der Chef Teller und Besteck zu den Tischen.

Aus der Sicht des Musikvereins fand Henn noch einen weiteren Vorteil: „Es ist eine schöne Gelegenheit, die Jugendkapelle zu präsentieren.“ Die Jung-Musiker unter der Leitung von Werner Werosta begleiteten die Mahlzeit mit bekannten Melodien und Märschen. Zur Kaffeezeit spielte der Musikverein Eschenau auf.