Von Stefanie Pfäffle (HSt)
Talheim – Kurzweilig war sie, die Winterfeier des Musikvereins Talheim – obwohl der offizielle Teil aus Kapellenmusik, Ehrungen und Theaterstück im Kulturtreff am Samstagabend bis nach 23 Uhr ging.
Auf seinen Nachwuchs ist der
Musikverein Talheim zu Recht
stolz. Bei der Winterfeier im
Kulturtreff zeigten die jungen Künstler
ihr Können. (Foto: Stefanie Pfäffle)
Los ging es diesmal nicht mit dem akustischen, sondern mit dem leiblichen Wohl. „Wir wollten einfach nicht, dass es während der Musik überall klappert“, erklärte Vorsitzender Friedrich Garrelts.
Als nach Ende des vierten Liedes einige Zugabe-Rufe aus dem Publikum schallten, sandten einige der Jungmusiker sichtbar „Bitte-nicht“- Stoßgebete gen Hallendecke. Doch einen Titel schickten sie trotzdem noch hinterher.
Eine Zugabe, allerdings ohne vorherige Stoßgebete gab’s auch von der Aktiven Kapelle. Unter der Leitung von Werner Werosta demonstrierten die Talheimer Bläser ihr Können mit einem bunten Mix verschiedener Musikstile. Westernfilmmusik von Ennio Morricone fand darin ebenso Platz wie Walzermelodien des „Münchner Kindls“ oder eine Polka für die Volksmusikfreunde. Einige Lacher ernteten die Saxophonisten, die sich für ein Medley der großen Saxophonhits extra in zünftige Seemannkostüme warfen.
Nach den Ehrungen (separater Bericht folgt) und einer kurzen Umbaupause wurde es lustig. Das von sechs Vereinsmitgliedern aufgeführte schwäbische Lustspiel „Zwei Herrgöttle“ von Thomas Deisser um die beiden Streithammel, Bürgermeister Robert Lämmle und den evangelischen Pfarrer Gotthilf Schertle, rief einige herzhafte Lacher im Publikum hervor. Dazu trugen auch die kreativen Schimpfwörter bei. Spiritusfunzel, Schnapsleberweible oder Katechismusbrunzer gehören sicher nicht zu jedermanns alltäglichem Fluchrepertoire. Und als so manch einer nach dem letzten Vorhang auf die Uhr schaute, wunderte er sich, wie spät es schon war.