Es begann mit der ‚Eintracht‘

von ksg (HSt)

Musikverein Talheim blickt auf 80 Jahre Vereinsgeschichte zurück – Fest am Wochenende

Talheim – Der Musikverein Talheim feiert einen runden Geburtstag: Am kommenden Wochenende blickt er bei einem Fest auf 80 Jahre zurück. Das Vereinsleben ist dem Musizieren geprägt von Kameradschaftspflege, freundschaftlichen Beziehungen zu Nachbarvereinen und einer engagierten Jugendarbeit. Nicht immer waren die Zeiten rosig.

Im Sommer 1924 trafen Talheimer Jungen bei einem Sonntagsspaziergang am Haigernwald junge Fleiner, die auf ihren Blasinstrumenten spielten. Beeindruckt hörten die Talheimer zu, diskutierten angeregt, vereinbarten weitere Treffen und beschlossen, musikalische Breitenarbeit auch in Talheim zu versuchen. Im Bügelzimmer des evangelischen Pfarramts erhielten die ersten zehn Anfänger von Alfred Münzing, dem damaligen Leiter des Musikvereins Flein, Unterricht.

Im Herbst 1924 wurde der „Musikverein Eintracht Talheim“ gegründet. Mit Beiträgen und Leihspenden wurden bald Instrumente angeschafft. Um diese Zeit wurde auch der „Musikverein Talheim“ ins Leben gerufen. „Konkurrenz belebt das Geschäft“, wurde zum Leitbild beider Vereine. Beim „Musikverein Talheim“ profilierte sich Bonifatius „Bone“ Hofmann vom jungen Anfänger zum Dirigenten.

Durch den Mangel an Musikern wurde im „Dritten Reich“ beschlossen, nur eine Kapelle und einen Verein, den „Musikverein Talheim“, weiter zu führen. 1952 schenkten die Musiker ihrem Verein durch eine großherzige Stiftung einen Schellenbaum. Nach 50 Jahren übergab Bone Hofmann 1974 den Taktstock an seinen Sohn Paul Hofmann, der kurz nach dem Zweiten Weltkrieg als erster Trompeter angefangen hatte, seit 1954 Vizedirigent war und sich um die Ausbildung kümmerte. Im Januar 2004 wurde der 70-Jährige von Werner Werosta als Dirigent abgelöst.

Zu den Höhepunkten des Vereinslebens zählen die regelmäßige Teilnahme an Festen. Es gab auch negative Ereignisse zu bewältigen. Zum einen die Rückschläge in der Jugendarbeit im Jahr 2002. Inzwischen sind diese durch die Jugendleiterinnen Anja Eisenmann und Brenda Hemmrich bewältigt. Werosta leitet ebenfalls die neu aufgebaute Jugendkapelle.

Zum anderen gilt es, die bisher größte Katastrophe der Vereinsgeschichte zu verkraften. Beim Schulhausbrand 2003 verlor der MV Ausstattung und Proberaum. Durch die Unterstützung von vielen Seiten konnte die Arbeit jedoch fortgesetzt werden.