Von Luzia Grim (HSt)
Talheim – Der Talheimer Musikverein hat eine schwere Krise überwunden. Er präsentierte sich praktisch wieder auferstanden bei seiner Winterfeier am Samstagabend im Kulturtreff. Vor einem Jahr hatten Jungmusiker dem Traditionsverein den Rücken gekehrt, nachdem es mit der ehemaligen Jugenddirigentin Probleme gegeben hatte. Jetzt ist wieder Nachwuchs da.
Dieser Nachwuchs hatte dann auch seinen großen, mutigen Auftritt. Ziemlich aufgeregt sei er, sagte Anja Eisenmann, die beim Musikverein die Kinder und jungen Leute betreut. Sie war stolz über 22 Jungmusiker, die in Zusammenarbeit mit der Musikschule Lauffen ausgebildet werden. Zwei junge Querflötistinnen stellten sich auf der Bühne vor und drei junge Männer am Schlagzeug. Ganz besonders mutig war Ann-Kathrin Braun, eine angehende Saxophonistin, die einen Solo-Auftritt wagte. Zur Winterfeier war auch Friedlinde Gurr-Hirsch erschienen, die Präsidentin des Baden-Württembergischen Blasmusikverbandes. Dass sie dem Talheimer Musikverein in seiner Krise hilfreich den Rücken gestärkt hatte, dafür bedankte sich Friedrich Garrelts. Und noch einer durfte ausdrücklichen Dank und Anerkennung von der Winterfeier mit nach Hause nehmen: Bürgermeister Rainer Gräßle. Gurr-Hirsch erinnerte an einen wichtigen Gräßle-Satz in Zeiten der Not: „Es gibt nur einen Musikverein Talheim“. Und: „Der volle Saal zeigt, dass der Musikverein auf Talheim zählen kann.“ Ute Beate-Manske führte durch den Abend und stellte Thema und Stimmungsbilder der Titel vor.
Mit dem englischen Traditionsmarsch „Sons of the Brave“ wurde das musikalische Programm eröffnet, das unter dem Dirigenten Paul Hofmann einen bunten Querschnitt durch das vielfältige Repertoire bot.
Vier Akteure des Musikvereins bewiesen Theater-Spiellaune und präsentierten ein ganz besonderes „Geburtstagsgeschenk“ in zwei Szenen. Dass Elke Schmidt dabei die meisten Lacher auf ihrer Seite hatte, war unüberhörbar. In der schwäbischen Alltagsgeschichte waren Anja Eisenmann, Frieder Roth und Matthias Schmidt ihre Spielpartner.
Als Partner des Musikvereins war der Talheimer Carnevalsverein beim Bewirten im Einsatz.
Musikalische Familie Besondere Anerkennung wurde bei der Winterfeier des Musikvereins Talheim Alfred Henn zuteil. Die Präsidentin des Blasmusikverbandes, Friedlinde Gurr-Hirsch, überreichte ihm die goldene Verbandsnadel für 50 Jahre Musizieren. Zudem bekam er auch die Ehrennadel für besondere Verdienste im Verband angeheftet. Das war nicht die einzige Auszeichnung in der Familie Henn. Sohn Jochen Henn und Tochter Ute Beate Manske erhielten für 20 Jahre die silberne Ehrennadel. Übrigens spielt auch Enkelin Franziska Henn im Verein.
Die goldene Verbandsnadel gab es auch für Heinz Achstätter. Für 30 Jahre Mitarbeit im Vorstand ging „Gold“ an Peter Armbruster. Dank galt auch fördernden Mitgliedern. Goldene Ehrennadeln (für 50 Jahre) erhielten Gerhard Bopp, Rüdiger Kurz und Horst Schneider, (für 40 Jahre) Herbert Enderer, Johann Wetzer, Ernst Ziegler und Karl Fuchs.Silber für 30 Jahre Treue gab es für Herrmann Bürkert, Hans Hagmann, Bernd Renner und Adolff Lang, Bronze für 20 Jahre für Ursula Feindor, Manfred Hoffmann, Benno Lobmüller und Eberhard Schwarz.Alfred Henn und Heinz Achtstätter wurden zudem vom Musikverein Talheim für 50 Jahre aktive Mitgliedschaft zu Ehrenmusiker ernannt.