Von Willi Schweiker (HSt)
Talheim – Der Talheimer Musikverein war happy: Als erster Verein hat er im neuen „Kulturtreff“ seine Winterfeier gegeben. Zum einen war die Freude groß über das Ambiente – zum anderen, dass das jahrelange Provisorium ein Ende hat, die Theatergruppe hat endlich eine Bühne mit Vorhang.
Über ein volles Haus freute sich auch der Vize-Vorsitzende Friedrich Garrelts, der Bürgermeister Hansjörg Apprich und dem Gemeinderat für die „gute Stube“ dankte.
Ihr erstes Stück widmete die große Jugendkapelle unter Leitung von Martina Steinbach dem erkrankten Vorsitzenden Dieter Eisenmann. Martina Steinbach holte aus dem Nachwuchs alles heraus. Für ihre “ Nervenstärke und ihr Durchsetzungsvermögen“ wurde sie von der Jugend mit einem Geschenk bedacht. Steinbach gab das Lob an die Kapelle zurück. Es sei nicht immer leicht gewesen mit ihr in den harten Proben. Aber wer etwas leisten wolle, müsse hart dafür arbeiten, meinte die engagierte Musiklehrerin.
Wieder haben sechs Jugendliche den Leistungsnachweis erworben. Die Leiterin der Jugendkapelle wagte sich an anspruchsvolle Musikstücke, die auch bravourös vorgetragen wurden. So „Pavane in Blue“ mit den Solisten Matthias Scholl (Saxophon) und Marco Roll (Trompete), das temperamentvolle „Stori di tutti i Giorni“, „Disco Lives“ und „Queen’s Park Melodie“. Gemeinsam mit den Aktiven stand ein gewaltiger Klangkörper auf der Bühne. „Sweet Caroline“ und der “ Textilaku-Marsch“ wurde unter Leitung von Paul Hofmann geboten.
Mit dem Konzertmarsch „Opening“ stieg die aktive Kapelle unter Paul Hofmann in ihren Part ein. Frieder Roth war der Solist mit der Panflöte bei der James-Last-Komposition „Einsamer Hirte“.
An seine Erziehung im Sankt-Johannes-Kloster in Lahnstein erinnerte der Komponist mit den „Erinnerungen an St. Jonny“. In die melancholische irische weite Landschaft führte die “ Kilkenny-Rhapsodie“. Die „Bee Gees“ und „Amazing grace“ waren im “ Bye-Bye-Spiritual“ vereint. Mit dem „Holzschuhtanz“ aus „Zar und Zimmermann“ gab es einen Ausflug in die Welt der Operette.
Die Gäste wurden nicht nur mit Musik erfreut. Die Theatergruppe gab einen Einblick in eine „Nachhilfestunde“ in einer bürgerlichen Familie mit einer aufmüpfigen Tochter im Teenageralter. Mangelhafte Schulnoten machten den Vater wütend.
Nachhilfe gab es nicht nur von den Eltern, auch die Tochter wusste in manchen Dingen mehr als den Eltern lieb war. In das „traute“ Familienleben mischte sich auch noch der Onkel ein. Die Eltern spielten Elke und Matthias Schmidt. In der Rolle der Tochter war Annika Brendle zu sehen, in der des Onkels Frieder Roth.
Gold, Silber und Bronze verliehen – Nicht nur die Aktiven, auch die Fördermitglieder tragen zu einem intakten Vereinsleben ihren Teil mit dazu bei. Alle seien notwendig, lobte der Vize-Vorsitzende des Talheimer Musikvereins, Friedrich Garrelts, bei der Ehrung langjähriger Mitglieder im Rahmen der Winterfeier.
40 Jahre lang halten Horst Ritter und Fritz Schübel dem Verein die Treue. Seit 30 Jahren sind Friedrich Rath, Andreas Hammer, Walter Feierabend, Jürgen Feyerabend, Gerhard Melcher, Hildegard Hofmann und Klaus Bopp im Verein. Regina Schiffgen und Sibylle Jäger sind seit 20 Jahren dabei. Vom Verein gab es die Ehrennadeln in Bronze, Silber und Gold, für die Frauen Blumen und für die Männer noch ein Weinpräsent dazu.